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25.7.2023
ENDLICH! Erster Schritt für die Umbenennung von drei kolonial belasteten Straßennamen in
Hamburg-Nord ist getan: Louisa Kamana, Cornelius Fredericks und Jagodja sind
die neuen Namen. Die Bezirkspolitik beschließt: Woermannsweg, Woermannstieg und Justus-Strandes-Weg in Ohlsdorf werden umbenannt. Pressemitteilung >

26.1.2023
Kick-off-Veranstaltung Memory in Motion 26.-28.1.23 in Hamburg: Über das Jahr werden die Städte Berlin und Hamburg mit internationalen Gästen austauschen, wie ein oder mehrere dekoloniale Lern- und Erinnerungsort/e in Deutschland entwickelt werden könnte/n. Ein Großteil der Hamburger diasporischen Communities, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Expert:innen, die sich seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, für eine Erinnerung des Kolonialismus einsetzen, wurden nicht eingeladen.
NICHT OHNE UNS! Kritik des AK HAMBURG POSTKOLONIAL an der Veranstaltung >
(in Englisch)

15.11.2022
Historiker:innen kritisieren: Kulturausschuss in Hamburg-Altona betreibt Erinnerungspolitik wie in der Kaiserzeit! An der Altonaer Bezirkspolitik scheint das Programm der stadtweiten Dekolonisierung spurlos vorüber gegangen sein. Stattdessen zensieren die Parteien berechtigte Kritik an den Kolonialfiguren auf Sockeln.

11.11.2022
Aktionstage
DECOLONIZE HAMBURG- NORD!
· Symbolische Umbenennung des Woermannswegs
· Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen
auf Kampnagel
Dokumentation >
Film (7 Min.) >

15.2.2022
Umbenennung von kolonial belasteten Straßennamen in Hamburg? Fehlanzeige.
Vor acht Jahren trat der Senat an, Hamburgs "koloniales Erbe" stadtweit "aufzuarbeiten". Es gehöre zu den zentralen Aufgaben, auch den öffentlichen Raum zu dekolonisieren. Nach diesen Willensbekundungen ist heute festzustellen: Die Bilanz fällt mager aus. Kein einziger Straßenname, der einen Menschenhändler oder Kolonialverbrecher ehrt, wurde umbenannt - trotz wiederholter Bemühungen afrikanischer und diasporischer Selbstorganisationen sowie zivilgesellschaftlicher Initiativen und trotz beispielgebender Umbenennungen in anderen deutschen Städten. Beschlüsse in den Bezirken zu Umbenennungen in Wandsbek (2010) und Hamburg-Nord (2019) wurden schlichtweg nicht umgesetzt. 2017 kritisierte der Bezirk Altona zwar Waldersees Massaker im kolonialen China als ?zutiefst verachtungswürdig", dennoch blieben die den Kriegsverbrecher würdigende Straße wie auch seine doppelte Ehrenbürgerschaft in Altona und Hamburg unangetastet. Entsprechend verschwand auch der Antrag, den unser breites Bündnis zu Umbenennungen der Straßen Woermannsweg, Woermannsstieg und Justus-Strandes-Weg gestellt hatte, trotz der Beschlussfassung in der Schublade des Bezirks Nord.
Unser Antrag vom November 2020 an den Bezirk Nord >
Links zu den Beschlüssen und Debatten in Hamburgs Bezirken, zu Kolonialbiografien und Medienberichten >

03.6.2021
Stoppt die Einweihung des Amerigo-Vespucci-Platzes
am 4.6.2021!
Keine Glorifizierung mehr
von Welteroberern in Hamburgs HafenCity!
Pressemitteilung des Arbeitskreises Hamburg Postkolonial >

20.5.2021
Genozid an den Herero und Nama: Deutschlands "Versöhnungsabkommen" mit Namibia trägt nicht zur Versöhnung mit den Nachkommen der Opfern bei!
· Bündnis "Völkermord verjährt nicht!" Pressemitteilung >
The Herero and Nama Genocide: Germany's "Reconciliation Agreement" with Namibia is not suited for reconciling with the descendants of the victims!
· Ovaherero Traditional Authorities (OTA) and Nama Traditional Leaders Association (NTLA)
Press Release >
· Ida Hoffmann, Nama Genocide Technical Committee
Press Release >

19.1.2020
Bericht >
über das bundesweite DECOLONIZE-Vernetzungstreffen im Dezember 2019. Nach Bonn kamen etwa 70 Teilnehmende aus vielen Städten. Wir besprachen verschiedene Themen wie die Dekolonisierung der Museumssammlungen und des öffentlichen Raums, Kolonialismus und Klimakrise, koloniale Kontinuitäten in der Rüstung u.v.m. Wir durften auch Esther Utjiua Muinjangue, Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation und Sima Deidre Luipert, Vizevorsitzende des Genocide Technical Committee der Nama Traditional Leaders Association willkommen heißen. Mit ihnen besuchten wir das Grab von Lothar von Trotha.

30.4.2019
"Die Aufarbeitung des kolonialen Erbes Hamburgs sollte dem Vierklang Entschuldigung, Entschädigung, Transparenz und Partizipation folgen."
Leiter der Arbeitsstelle Migration und Migrationsbeauftragter an der HAW Hamburg Prof. Dr. Louis Henri Seukwa kritisiert das stadtweite Programm als vom strukturellen und symbolischen Ungleichgewicht geprägt.
Interview >

28.4.2019
Am Sonntag vor einer Woche kam es vor dem Universitäts-Klinikum Eppendorf in Hamburg zu einem äußerst gewalttätigen Übergriff durch drei Security-Mitarbeiter gegen den Patienten W. Tonou-Mbobda. Augenzeug_innen riefen die Polizei. Bei der brutalen Misshandlung fiel der 34-jährige Student aus Kamerun in Ohnmacht und kam nicht mehr zu sich. Er ist am 26. April 2019 verstorben. Die Black Community fordert nun eine lückenlose und zeitnahe Aufklärung des tödlichen Vorfalls, dabei insbesondere die Untersuchung von mutmaßlichen rassistischen Motiven.
Offener Brief an das UKE >
Black Media Group:
Racist brutal murder >

27.12.2018
Am 25. November 2018 jährte sich zum 100. Mal das Ende des deutschen Kolonialreichs in Afrika. Aus diesem Anlass trafen sich in Berlin Selbstorganisationen der Schwarzen und afrikanischen Communities sowie postkoloniale Initiativen. Das bundesweite Netzwerk verabschiedete eine gemeinsame Erklärung zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur, die an die Bundesregierung, die Bundesländer und Kommunen adressiert ist. Erklärung >
 
27.4.2018
WER WAR EIGENTLICH WALDERSEE?
Informationsveranstaltung
für die Umbenennung der Walderseestraße in
Hamburg-Othmarschen
Fr 13.4.2018 19 Uhr
VHS Othmarschen
Waitzstr. 1, Hamburg
Waldersee war Oberbefehlshaber der Alliierten Truppen im "Boxerkrieg" 1900/01 in China. Das Völkerrecht ignorierend, ermordeten seine Soldaten in einer Racheaktion Tausende Menschen in der chinesischen Zivilbevölkerung.
· Bericht Veranstaltung >
· Dossier Waldersee >

4.4.2018
KOLONIALES VERGESSEN
Quo Vadis, Hamburg?
Der Genozid an den Ovaherero und Nama und
die Hamburger Kolonialgeschichte
2. Transnationaler Herero
und Nama Kongress
Fr 6. und Sa 7. April 2018
Kongressprogramm >
So 8. April 2018 14 Uhr
Erinnerungsprotest /Demo
IT CANNOT BE ABOUT US WITHOUT US
Hauptkirche St. Michaelis,
Englische Planke 1

13.5.2017
SANKOFA
ALTONA IN DER KARIBIK Veranstaltungsreihe
Mai - September 2017
· zur Erinnerung an den Verkauf der dänischen Karibikinseln an die USA vor 100 Jahren
· Kartierung städtischer Spuren des transatlantischen Dreieckshandels mit versklavten Menschen
Künstler- und Museumsgespräche | Literaturlesungen |Ausstellungen |
Art Bike Tours | postkoloniale Stadtrundgänge | Kurzfilme | Kinofilme

31.1.2017
In einem Offenen Brief an Bürgermeister Olaf Scholz kritisiert die Association of the Ovaherero Genocide in the USA (OGA) Hamburgs fortgesetzte Ehrung von Kolonialverbrechern, die maßgeblich am Völkermord an ihren Vorfahren beteiligt waren. Der Opferverband nimmt Anstoß am Umgang der Stadt mit dem "Trotha-Haus" in Hamburg-Jenfeld und an den zwei Straßennamen, die nach wie vor den Kolonialhandelsherrn Adolph Woermann ehren. Die OGA ist ebenso darüber schockiert, dass die Hauptkirche St. Michaelis noch immer Hamburgs gefallene Kolonialkrieger im damaligen "Deutsch-Südwestafrika" auf einer Ehrentafel glorifiziert. Dabei hatte sich bereits vor 15 Jahren Louis Henri Seukwa in seiner Rede in St. Michaelis dezidiert auf die unkommentiert gebliebene Gedenktafel bezogen und eine zweite Tafel in Erinnerung an die Opfer unter den Kolonisierten gefordert. Seine Initiative entfachte eine bis heute anhaltende öffentliche Debatte. Für eine dekolonisierende Auseinandersetzung mit Hamburgs Geschichte bieten die Nachfahren der Opfer des Völkermords in Namibia den Dialog an.
Offener Brief der OGA >
Pressemitteilung >

11.12.2016
Heute abend spielt im Spiegelsaal des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe das barocke "Erzählkonzert 'Weihnachten bei den Schimmelmanns'". In einem Offenen Brief kritisieren wir diese Aufführung als unzulässige Verharmlosung der Schimmelmann-Familie. Heinrich Carl Schimmelmann war eine der zentralen Figuren im transatlantischen Handel mit versklavten Menschen und Besitzer der größten Zuckerplantagen auf den dänischen Karibikinseln.
Offener Brief >
Der Arbeitskreis protestierte, und das Museum will "künftig keine Sklavenhändler-Weinacht mehr" taz-Artikel vom 12.12.16

 
12.6.2016
Let the experts' voices speak: Ueriuka Tjikuaa, member of the Namibian delegation in the Commission for the Genocide's Question, in interview with Tania Mancheno

 
12.6.2016
Einladung zur Veranstaltung
Warum der Woermannsweg in Manga-Bell-Weg umbenannt werden sollte
Donnerstag
23. Juni 2016
18.30 Uhr
Treff Fuhlsbüttler Schleuse/
Alsterbrücke/Am Hasenberge/Woermannsweg
19 Uhr
Grüner Saal
Im Grünen Grunde  1d Hamburg
· Stadtteilrundgang
· Infos zur Kolonialgeschichte
· Lesung
· Filmabend
mehr > (pdf)

 
20.9.2015
PERFORMING BACK
Eine zukünftige Erinnerungsperformance zur deutschen Kolonialgeschichte
von Simone Dede Ayivi
09.10. und 10.10.2015
Lichthof Theater
Erinnerung ist keine Wellness-Oase, aber trotzdem eine Reise wert. Performing Back ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Kontinuität deutscher kolonialer Vergangenheit. Im Mittelpunkt steht Simone Dede Ayivis akribische Spurensuche im scheinbar unscheinbaren Stadtbild. Begleitet von den Stimmen Schwarzer deutscher Aktivist_innen und Kulturschaffender, bereist sie Orte ehemaliger Völkerschauen, Kolonialdenkmäler und koloniale Straßengebilde, berichtet von Widerstand und Visionen, gibt Ausblicke und Rückblicke. Mit ihrer Kompilation aus Fundstücken dekonstruiert die Künstlerin koloniale und rassistische Bilderwelten und sucht nach neuen Formen einer postkolonialen Ästhetik.
Eine Veranstaltung von ISD Initiative Schwarze Menschen in Deutschland,
Regionalgruppe Hamburg - in Kooperation mit Arbeitskreis Hamburg Postkolonial und AG Queer Studies. Universität Hamburg
Trailer >
mehr > (pdf; Pressestimmen; Vorverkauf)

 
17.2.2015
Rede vor der Hamburger Bürgerschaft: Christa Goetsch, ausscheidende Abgeordnete von Bündnis 90/ die Grünen spricht am 27.01.2015 über das städtische Konzept "Aufarbeitung des kolonialen Erbes" und würdigt dabei endlich auch die Arbeit des ziviligesellschaftlichen Postkolonialbündnisses. Dennoch bleiben die Community der Menschen afrikanischer Herkunft und die People of Colour nach wie vor von der Konzeptentwicklung ausgeschlossen.
Rede (Film Youtube, 7 Min.)  

 
01.2.2015
NOT ABOUT US WITHOUT US
Selbstorganisationen von Menschen afrikanischer Herkunft und der Arbeitskreis Hamburg Postkolonial bieten ihre Mitarbeit an Hamburgs stadtweiten Erinnerungskonzept zur Kolonialgeschichte an. Der Kulturausschuss wählt mit der Stimmenmehrheit der SPD und CDU das Angebot ab. Die Verbände protestieren: "Es ist nicht hinnehmbar, dass weiße Perspektiven auf die geteilte Kolonialgeschichte noch immer privilegiert werden".
Unsere Pressemitteilung
Our Press release
Protokoll des Kulturausschusses in der Hamburger Parlamentsdatenbank - Suchwort: Drucksache 20/14088 (vom 19.12.2014).

 
09.7.2014
Fehlstart in der Erinnerungskultur
Der Hamburger Senat hat gestern in Grundzügen ein Erinnerungskonzept zur Aufarbeitung der städtischen Kolonialgeschichte vorgestellt. Grundsätzlich begrüßen die Verbände Schwarzer und afrikanischer Menschen sowie postkoloniale Initiativen dieses bundesweit erste Konzept zur Aufarbeitung der kolonialen Stadtgeschichte, das sie selbst initiiert und seit Jahren eingefordert haben. Zugleich protestieren sie mit Nachdruck gegen den nicht hinnehmbaren Ausschluss ihrer Vertreter_innen aus der Entwicklung dieses Konzepts.
Pressemitteilung der Gremien und Initiativen >
Stellungnahme Senat >
Pressemitteilung Senat >

 
14.6.2014
Mit unseren eigenen Stimmen. Black is more than a (Black) Face ist ein Schwarzes Kulturfestival 14.6. - 3.7.2014, organisiert von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), Regionalgruppe Hamburg. Die Veranstaltungsreihe ist die kritische Antwort der ISD auf ein Bühnenstück im Schauspielhaus Hamburg, das im Titel und in der Art der Aufführung diskriminierend ist.
Anlass und Programm >

 
07.1.2014
Jessica Köster, ehemalige Schülerin der Stadtteilschule Eidelstedt in Hamburg, ist Trägerin des Bertini-Preises.
"Samson Didos Tagebuch" ist ihre fiktive Beschreibung der Erlebnisse während einer realen Reise des kamerunischen Prinzen nach Deutschland im Jahre 1886.
mehr >

 
1.2.2013
Die Ausstellung 'Homestory Deutschland. Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart'
15.3. - 7.4. 2013
Westwerk Hamburg

 
22.1.2013
Die Bezirksversammlung Hamburg-Wandsbek hat einstimmig die Umbenennung zweier Kolonialstraßen beschlossen. In einem eigenen Antrag begrüßen die Selbstorganisationen Schwarzer und afrikanischer Menschen und solidarische NROs die Entscheidung. Sie fordern nun die BV Wandsbek auf, die Straßen nach afrikanischen Persönlichkeiten umzubenennen, sodass der historische Bezug zur Kolonialgeschichte erhalten bleibt.
der gemeinsame Antrag >
Pressemitteilung >

 
16.1.2013
Vor fast einem Jahr stellte die GAL an die Hamburgische Bürgerschaft den Antrag auf "Aufarbeitung des 'kolonialen Erbes' - Neustart in der Erinnerungskultur unter Einbeziehung der Partnerschaft mit Dar es Salaam". Leider hat der Kulturauschuss noch keine Zeit gefunden, den Antrag zu diskutieren.

 
AK HAMBURG POSTKOLONIAL stellt einen Antrag auf die Aberkennung der Ehrenbürgerschaften für Waldersee in Hamburg und Altona Dossier >

 
November 2011
Unsere Forderungen zum Umgang mit den NS-Kolonialdenkmälern
auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg-Jenfeld
 
 

 
archiv
 
'The Chain and its History'
Photographien von Jérôme Kouadio, 2013
 
HAMBURG postKOLONIAL
Vom Togokai zum Tanzaniapark
Eine Veranstaltungsreihe zur deutschen Kolonialgeschichte 2004-2005
 
 
 
 
 
 
 

 
 
s t a d t r u n d g ä n g e . 2 0 2 3

Hafenrundfahrten, Stadtrundgänge, Fahrradtouren und Bildungsurlaube 2023
Kolonialismus, Migration, Nationalsozialismus und Globalisierung > hier
 
afrika-hamburg.de
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
ARCA Afrikanisches Bildungszentrum/Fasiathek
Bildungsbüro Hamburg
Hafengruppe Hamburg
Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
Stiftung Historische Museen Hamburg, Altonaer Museum

 
 
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Postkoloniale Stadtrundgänge 2023
 
Herzlich willkommen!
Haben Sie Fragen?
Bitte direkt Kontakt zu den u.a. Anbieter:innen aufnehmen.
Buchungen für Gruppen s. weiter unten.
Änderungen vorbehalten
 

Foto: Anke Schwarzer

Stadtrundgang
Branntwein, Bibeln und Bananen
Vom Rathaus über den Hafenrand bis zum Bismarck-Denkmal
Keine andere Stadt in Deutschland hat von der Europäischen Kolonialexpansion so stark profitiert wie Hamburg, das "Tor zur Welt". Hamburger Kaufleute und Reedereien verdienten viel Geld mit versklavten Menschen, mit Palmöl, Schnaps und Baumwolle. Die Spuren aus der Zeit des Überseehandels und der Kolonialmetropole sind noch heute zwischen City und Hafenrand zu finden: Die Börse, Kontorhäuser, Kirchen und Denkmäler erzählen Geschichten von eurozentristischen Weltbildern, von Schnapsexporten nach Afrika, von "Deutschen Kamerunbananen" und vom Kolonialkrieg gegen die Ovaherero und Nama in "Deutsch-Südwestafrika".
 
Termin
Di 11. Juli 18 Uhr
 
Treffpunkt: Vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses, Rathausmarkt 1
Dauer: 2 Std.
Teilnahme: EUR 15, ermäßigt EUR 12, min. EUR 7
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und Bildungsbüro Hamburg
Anmeldung: Bildungsbüro Hamburg
 

Bild: SHMH - Altonaer Museum, Inv. Nr. 1999-466-6

NEU
Stadtrundgang
Schwarze* Nachbarschaftsgeschichte in Altona
Schon seit mehr als 400 Jahren leben Schwarze Menschen in Deutschland und in Hamburg, doch oft werden ihre Geschichten nicht erzählt; sie sind vergessen oder unzureichend beforscht. Dieser Stadtrundgang begibt sich exemplarisch auf eine Spurensuche nach diesen Geschichten. Ganz im Sinne eines Perspektivwechseln schauen wir auf Menschen, Orte und Prozesse im Stadtbild. Neben Erzählungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert liegt ein besonderer Fokus auf widerständigen Geschichten und den Alltagsrealitäten Schwarzer Menschen in Hamburg vor 1945. Warum gründete sich zum Beispiel in Hamburg 1918 eine Interessensvertretung afrikanischer Menschen in Hamburg? Was hat ein Prozess eines kamerunischen Prinzen und eines jüdischen Anwalts in Altona mit der deutschen Kolonialherrschaft zu tun? Wer organisierte vom benachbarten St. Pauli aus eine Gewerkschaft für Schwarze Arbeiter*innen in den 1930er Jahren?
 
Termin
So 23. Juli 13 Uhr
 
Treffpunkt: Vor der Ev.-Luth. Hauptkirche St. Trinitatis in Altona, Kirchenstraße 40
Dauer: 2,5 Stunden
Teilnahme: kostenlos
Leitung: Tanja Aminata Bah
Veranstalter: Stiftung Historische Museen Hamburg in Kooperation mit Bildungsbüro Hamburg und Hamburger Volkshochschule
Anmeldung ab Juni: 360grad[at]am.shmh.de
Diese Veranstaltung wird gefördert durch 360º Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft,
Kulturstiftung des Bundes
 

Bild: Schifffahrtsmuseum Flensburg

Stadtrundgang
"aus Baltimore Toback, aus Surinam Kaffee, aus Afrika Gummi"*
Altona im transatlantischen Menschenhandel
Prächtige Elbparks, herrschaftliche Villen, repräsentative Kontorhäuser, rentable Manufakturen und einträgliche Schiffswerften gehörten zur Lebenswelt der global agierenden Kaufmänner in Altona. Wir begeben uns auf die Spuren der großbürgerlichen Kolonialhandelsherren und Menschenhändler. Wir werfen einen prüfenden Blick auf Warenströme und Handelsbilanzen, ebenso auf die Biographien zwischen hochtönenden Revolutionsideen hier und skrupellosen Geschäftspraktiken in Übersee. Wir spüren den Schicksalen derjenigen nach, die dabei versklavt und kolonisiert wurden und derjenigen, die gegen das koloniale Unrecht aufstanden. Die Route führt über die Königsstraße zur Palmaille, eine der ältesten Straßen der Stadt. Wir hören Geschichten von den Arbeitswelten am Elbufer, von den Parklandschaften am Elbhang, wir betrachten die Chiffren des Altonaer Rathauses und studieren die verwitterten Grabsteine auf dem historischen Friedhof im Schleepark und an der Christianskirche.
 
Termin
So 5. November 14 Uhr
 
Treffpunkt: Alte Königstraße 5 in Hamburg-Altona, vor dem Laden des Zigarrenmachers
(nahe S-Bahn Königstraße)
Dauer: ca 3 Stunden
Teilnahme: EUR 15, ermäßigt EUR 12, min. EUR 7
Veranstalter: afrika-hamburg.de, Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und
Bildungsbüro Hamburg
Anmeldung ab September: Bildungsbüro Hamburg
 
Weitere Rundgänge - auch auf Englisch - auf Anfrage unter info[at]afrika-hamburg.de
For postcolonial guided city tours in English please contact info[at]afrika-hamburg.de
* Zitat Caspar Voght (1752-1839), Kaufmann in Altona
 

Foto: afrika-hamburg.de

Erkundungsrundgang in Hamburgs City
Füllhorn und Panzerkorvette
Zwischen Rathaus und Chilehaus: Chiffren der Kolonialmetropole Hamburg
In der Stadtmitte bildet das Rathaus Hamburg eine enge Symbiose mit der Handelskammer, Politik mit Börse - Senator gleich Handelsherr, Pfeffersack gleich Syndicus. Um dieses Machtzentrum herum gruppieren sich Kontorhäuser und Kreditinstitute der Merchant Bankers; Kolonialwarenläden bieten ihre Waren noch heute feil. In Schaufensterauslagen, an Fassaden, vor Hauseingängen studieren wir Waren und Symbole, die fortwährend die Weltgeltung der Kolonialmetropole herauf beschwören: da ein Tropenhelm, ein steinerner Bananenbüschel, dort der Kaufmannsgott Merkur und ein eherner Krieger aus Togo. Zwischen der Afrikanischen Frucht-Compagnie und dem neuen "Kolonialwarenmarkt" passieren wir prachtvolle Gebäude, die "Sudanhaus", "Afrikahaus" und "Chilehaus" heißen. Das Kontorhausviertel mit der benachbarten Speicherstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Wie geht Hamburg mit seiner Kolonialgeschichte um?
 
Termine
Reformationstag Di 31. Oktober 14 Uhr
 
Treffpunkt: Vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses, Rathausmarkt 1
Dauer: ca. 2,5 Std.
Teilnahme: EUR 15, ermäßigt EUR 12, min. EUR 7
Veranstalter: afrika-hamburg.de, Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und Bildungsbüro Hamburg
Anmeldung ab September: Bildungsbüro Hamburg
 
Weitere Rundgänge - auch auf Englisch - auf Anfrage unter info[at]afrika-hamburg.de
For postcolonial guided city tours in English please contact info[at]afrika-hamburg.de
 

 
 
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Bildungsurlaube 2023
 
Änderungen vorbehalten
 

Foto: Anke Schwarzer

Bildungsurlaub
Der Völkermord an den Ovaherero und Nama (1904-1908)
und seine Folgen
Eine Spurensuche in Hamburg
Die Nama nennen ihn !Gam-#Wi, die Ovaherero bezeichnen das Ungeheuerliche mit dem Ausdruck Otjitiro otjindjandja tjo Ovaherero: Der Völkermord im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, begangen von deutschen Kolonialsoldaten. Welche Rolle spielt(e) Hamburg - damals und heute? Drei Tage mit Exkursionen, Diskussionen und Filmen erwarten Sie.
 
Termin
Mi 11. - Fr 13 Oktober
 
Anmeldung: www.vhs-hamburg.de
Teilnahme: EUR 92
Leitung: Anke Schwarzer
Ort: VHS-Zentrum Innenstadt, Mönckebergstraße 17, Hamburg
Veranstalter: Hamburger Volkshochschule in Kooperation mit Bildungsbüro Hamburg
 

 
 
Ausstellungen
 

Foto: Annika Dahlsten & Markku Laakso, Koskivuononvaara, Inari

Ausstellungen
SPEAKING BACK - Decolonizing Nordic Narratives
 
SPEAKING BACK ist ein Kunst- und Rechercheprojekt, das sich mit Kolonialismus im europäischen Norden und seinen historischen und heutigen Bezügen zu Deutschland beschäftigt. Im Rahmen der aktuellen Bemühungen, deutsche Institutionen und Museen zu dekolonisieren, werden die verheerenden Auswirkungen des Kolonialismus auf die Samen und andere Minderheiten im nordeuropäischen Raum oft übersehen.
Termine
Kunsthaus Hamburg: 3. Juni - 1. Oktober 2023 www.kunsthaushamburg.de
Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt (MARKK):
8. September 2023 - 28. Januar 2024 www.markk-hamburg.de

 
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Stadtrundgänge, Bildungsurlaub und Ausstellungen 2023

 
Juni
03.06. - 01.10.
 
Juli
Di 11.07. 18 Uhr
So 23.07. 13 Uhr
 
September
08.09.2023 - 28.01.2024
 
Oktober
Di 31.10. 14 Uhr
Mi 11.10. - Fr 13.10.
 
November
So 05.11. 14 Uhr
 

 
 
Ausstellung SPEAKING BACK - Decolonizing Nordic Narratives
 
 
Stadtrundgang Branntwein, Bibeln und Bananen
Stadtrundgang Schwarze* Nachbarschaftsgeschichte in Altona
 
 
Ausstellung im MARKK in Kooperation mit SPEAKING BACK
 
 
Stadtrundgang Füllhorn und Panzercorvette
Bildungsurlaub Der Völkermord an den OvaHerero und Nama
 
 
Stadtrundgang Altona im transatlantischen Menschenhandel
 
 
 

 
Stadtrundgänge des Arbeitskreises HAMBURG POSTKOLONIAL Buchungen für Gruppen
 
Bitte direkt Kontakt zu den u.a. Anbieter:innen aufnehmen
 

Bild: Schifffahrtsmuseum Flensburg

Stadtrundgang
"aus Baltimore Toback, aus Surinam Kaffee, aus Afrika Gummi"*
Altona im transatlantischen Menschenhandel
Prächtige Elbparks, herrschaftliche Villen, repräsentative Kontorhäuser, rentable Manufakturen und einträgliche Schiffswerften gehörten zur Lebenswelt der global agierenden Kaufmänner in Altona. Wir begeben uns auf die Spuren der großbürgerlichen Kolonialhandelsherren und Menschenhändler. Wir werfen einen prüfenden Blick auf Warenströme und Handelsbilanzen, ebenso auf die Biographien zwischen hochtönenden Revolutionsideen hier und skrupellosen Geschäftspraktiken in Übersee. Wir spüren den Schicksalen derjenigen nach, die dabei versklavt und kolonisiert wurden und derjenigen, die gegen das koloniale Unrecht aufstanden. Die Route führt über die Königsstraße zur Palmaille, eine der ältesten Straßen der Stadt. Wir hören Geschichten von den Arbeitswelten am Elbufer, von den Parklandschaften am Elbhang, wir betrachten die Chiffren des Altonaer Rathauses und studieren die verwitterten Grabsteine auf dem historischen Friedhof im Schleepark und an der Christianskirche.
* Zitat Caspar Voght (1752-1839), Kaufmann in Altona
 
Treffpunkt: Alte Königstraße 5 in Altona, vor dem Laden des Zigarrenmachers
(S-Bahn Königstraße)
Dauer: 3 Stunden
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: info[at]afrika-hamburg.de
auf Wunsch auch in englischer Sprache / book your tour in English
 

Foto: afrika-hamburg.de

NEU
Stadtrundgang
Tür an Tür mit Trotha
Koloniale und nationalsozialistische Verflechtungen im Jenfelder Au
Wir begehen das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne, benannt nach dem rechtsextremen General Paul von Lettow-Vorbeck (1870 - 1960) in Hamburg-Jenfeld. Dort begegnen uns Askari aus Terrakotta, gemalte Friedenstauben und Bundeswehrsoldaten. Fassadenmedaillons "schmücken" Kasernengebäude, darunter auch Lothar von Trothas Porträt. Im Haus des Völkermörders gehen Studierende der Bundeswehr-Universität ein und aus. Lothar von Trotha (1848-1920), der Kommandeur der Schutztruppe in "Deutsch-Südwestafrika", dem heutigen Namibia, erließ den "Vernichtungsbefehl" gegen die OvaHerero und Nama. Das denkmalgeschützte Ensemble von Kolonialdenkmälern, Kasernengebäuden und dem Exerzierplatz aus der Zeit des Nationalsozialismus befindet sich heute inmitten des neuen Wohngebiets Jenfelder Au. Wie gehen die Stadt und die Bundeswehr-Universität heute mit den mächtigen Spuren um, welche Forderungen gibt es von Verbänden der OvaHerero und Nama und postkolonialen Initiativen?
 
Treffpunkt: Wilsonstraße 64-68, Hamburg-Jenfeld, Bushaltestelle (direkt nebenan): Köpenicker Straße
Dauer: 1,5 Stunden
Leitung: Anke Schwarzer
Veranstalter: Bildungsbüro Hamburg
Infos und Buchungen für Gruppen: hallo[at]bildungsbuero-hamburg.de
 

Foto: afrika-hamburg.de

Stadtrundgang
Wandsbek postkolonial
Vom Rathaus über den Schlossgarten zum jüdischen Friedhof Kattunbleiche
Nach heftigen öffentlichen Protesten, insbesondere der Black Community Hamburg, wurde sie nach knapp zwei Jahren verschämt abgebaut: Die Büste des Heinrich Carl Graf von Schimmelmann samt ihrer umstrittenen Texttafel. Der Bezirk Wandsbek hatte die Bronzeplastik 2006 aufgestellt. Es war ein weiterer Versuch des Ausblendens, Verdrängens und Vergessens eines unerfreulichen Aspektes der Stadtteilgeschichte. Wie funktionierte der transatlantische Handel mit versklavten Menschen, der Schimmelmann sehr reich und das damals dänische Wandsbek zu einem florierenden Marktplatz für Baumwolle, Schnaps und Schokolade machte? Zwischen Rathaus, Schlossgarten und dem jüdischen Friedhof Kattunbleiche stoßen wir auf weitere Zeugnisse der kolonialen Vergangenheit und gehen der Frage nach, wie heute mit ihr umgegangen wird.
 
Treffpunkt: vor der Christuskirche, Schlossstraße 78, Hamburg-Wandsbek
(gegenüber U-/Busbahnhof Wandsbek-Markt)
Dauer: 2 Stunden
Leitung: Millicent Adjei und Kathrin Treins
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: touren991[at]gmail.com
 

Fotos: afrika-hamburg.de

Gebäudeerkundung
Echos unter der Weltkuppel
Postkolonial-performative Kartierung des Universitätshauptgebäudes
Im Ersten Weltkrieg verlor Deutschland seine Kolonien, und 1919 wurde aus Hamburgs Kolonialinstitut die Universität. Doch bis in die NS-Zeit hinein wirkte der alte "koloniale Gedanke" im Gewölbe des Hauptgebäudes weiter. 2019 feiert die Universität Hamburg ihr hundertjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass schauen wir zurück auf die historischen Kontinuitäten und Brüche, auf die "Kolonialwissenschaften" wie auch auf die studentischen Proteste gegen das "permanente Kolonialinstitut" vor 50 Jahren. Wir gehen den sichtbaren und versteckten kolonialen Spuren im Hauptgebäude nach. Wir hören dabei auch das Gedächtnisecho jener, die von der imperial ausgreifenden Handelsstadt kolonisiert wurden sowie jener, die Widerstand gegen das koloniale Unrecht leisteten. Zusammen decodieren wir Ecken und Nischen - und versuchen, im vorgefundenen universitären Raum Unerhörtes zu erinnern.
 
Treffpunkt: Eingang Universitätshauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1 (S-Bahn Dammtor)
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: info[at]afrika-hamburg.de
auf Wunsch auch in englischer Sprache / book your tour in English
 

Foto: afrika-hamburg.de

Stadtrundgang
Hauptsache Handel?
Von Kaffee, Kautschuk, Kokos und Kanonen
Hamburg, das Tor zur kolonialen Welt: Wir starten am Rathaus und der Handelskammer und begeben uns auf Spurensuche einer Epoche, die im Stadtraum häufig verdrängt, manchmal aber auch nostalgisch verklärt oder gar glorifiziert wird. Die Tour beleuchtet nicht nur sichtbare Zeichen wie Fassadenreliefs und Straßennamen, sondern auch Leerstellen der kolonialen Geschichte und
Gegenwart. Auf unserem Weg hören wir von den Geschäften der kolonialen Global Player und dem Widerstand in den koloniserten Gebieten. Wir nehmen auch Hamburgs Selbstbild, seine Erinnerungskultur und seine Versuche, die Stadt zu dekolonisieren, unter die Lupe. Ein Geschichtsbewusstsein von vorgestern für die Stadt von morgen präsentieren insbesondere die Speicherstadt und die HafenCity: Zwischen alten Backsteinbauten und glitzernden Fassaden rückt die Stadt Kakao, Kaffee und andere »Kolonialwaren« ins Blickfeld, ebenso wie Kolumbus und Konsorten. Sie verharmlost koloniale Gewalt und betreibt Marketing mit Kolonialflair. Der Weg führt uns durch die Innenstadt über die HafenCity ins Kontorhausviertel, wo die Tour endet.
 
Treffpunkt: Vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses, Rathausmarkt 1
Dauer: 2,5 Std.
Teilnahme: EUR 15, ermäßigt EUR 12, min. EUR 7
Veranstalter: Bildungsbüro Hamburg und Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: hallo[at]bildungsbuero-hamburg.de
 

Foto: afrika-hamburg.de

Erkundungsrundgang in Hamburgs City
Füllhorn und Panzerkorvette
Zwischen Rathaus und Chilehaus: Chiffren der Kolonialmetropole Hamburg
In der Stadtmitte bildet das Rathaus Hamburg eine enge Symbiose mit der Handelskammer, Politik mit Börse - Senator gleich Handelsherr, Pfeffersack gleich Syndicus. Um dieses Machtzentrum herum gruppieren sich Kontorhäuser und Kreditinstitute der Merchant Bankers, Kolonialwarenläden bieten ihre Waren noch heute an. In Schaufensterauslagen, an Fassaden, vor Hauseingängen studieren wir Waren und Symbole, die fortwährend die Weltgeltung der Kolonialmetropole herauf beschwören: da ein Tropenhelm, ein steinerner Bananenbüschel, dort der Kaufmannsgott Merkur und ein eherner Krieger aus Togo. Zwischen der Afrikanischen Frucht-Compagnie und dem neuen "Kolonialwarenmarkt" passieren wir prachtvolle Gebäude, die "Sudanhaus", "Afrikahaus" und "Chilehaus" heißen. Das Kontorhausviertel mit der benachbarten Speicherstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.
 
Treffpunkt: Haupteingang des Hamburger Rathauses, Rathausmarkt 1
Dauer: ca. 2,5 Std.
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: info[at]afrika-hamburg.de
auf Wunsch auch in englischer Sprache / book your tour in English
 

Fotos: afrika-hamburg.de

Kasernenbegehung
Kasernenechos: Widerstand und Widerhall
Performative Begehung der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld
Neben Granate, Gasmaske, Stahlhelm, Reichsfahne aus Terrakotta sieben Konterfeis der Kommandeure der "Schutztruppe" in der einstigen Kolonie "Deutsch-Ostafrika" (heute Tansania). Übergroße, martialische NS-Kolonialreliefs im sog. Tansaniapark - hier lebt der Kolonialmythos der "Treue der Askari" fort. Hamburg ist seit 2010 Städtepartner von Tansanias größter Stadt Dar es Salaam, doch das offizielle Programm dieser Partnerschaft ließ bisher kaum Platz für eine kritische Auseinandersetzung vor Ort. Im Gegenteil: Es soll ein ominöser "Geschichtsgarten Deutschland-Tansania" am Stadtrand inszeniert werden - ausgerechnet dort, wo die Nationalsozialisten Propaganda machten für die "Rückgewinnung" der Kolonien. Seit Jahren fordern die Black Community Hamburg, die bundesweiten Verbände der Schwarzen Menschen und People of Color sowie zivilgesellschaftliche Initiativen die Schaffung eines postkolonialen Lern- und Gedenkorts, an dem auch der zahlreichen afrikanischen Opfer gedacht und der Widerstand der kolonisierten Bevölkerung erinnert und gewürdigt wird.
 
Treffpunkt: vor dem "Tansania-Park", Wilsonstraße 64-68, Hamburg-Jenfeld
(vom U1-Haltestelle Wandsbek-Markt mit dem Bus 162 oder 262 bis Haltestelle Kuehnstraße Ost)
Dauer: ca. 1,5 Std.
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: info[at]afrika-hamburg.de
auf Wunsch auch in englischer Sprache / book your tour in English
 

Foto: afrika-hamburg.de

Stadtrundgang
Wandsbek postkolonial
Vom Rathaus über den Schlossgarten zum jüdischen Friedhof Kattunbleiche
Nach heftigen öffentlichen Protesten, insbesondere der Black Community Hamburg, wurde sie nach knapp zwei Jahren verschämt abgebaut: Die Büste des Heinrich Carl Graf von Schimmelmann samt ihrer umstrittenen Texttafel. Der Bezirk Wandsbek hatte die Bronzeplastik 2006 aufgestellt. Es war ein weiterer Versuch des Ausblendens, Verdrängens und Vergessens eines unerfreulichen Aspektes der Stadtteilgeschichte. Wie funktionierte der transatlantische Handel mit versklavten Menschen, der Schimmelmann sehr reich und Wandsbek zu einem florierenden Marktplatz für Baumwolle, Schnaps und Schokolade machte? Zwischen Rathaus, Schlossgarten und dem jüdischen Friedhof Kattunbleiche stoßen wir auf weitere Zeugnisse der kolonialen Vergangenheit und gehen der Frage nach, wie heute mit ihr umgegangen wird.
 
Treffpunkt: vor der Christuskirche, Schlossstr.aße 78 (gegenüber U-Bahn/Busbahnhof Wandsbek-Markt)
Dauer: ca. 2 Stunden
Leitung: Millicent Adjei und Kathrin Treins
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: touren991[at]gmail.com
 

 
Performativer Stadtrundgang
wandsbek world white revisited
Zwischen Bezirksamt und Mausoleum:
Begehung auf den Spuren des Menschenhändlers Schimmelmann
In Hamburg-Wandsbek finden sich zahlreiche Spuren und Infrastrukturen eines der zentralen Versklavtenhändler im transatlantischen Dreieckshandel, Heinrich Carl Schimmelmann (1724-1782). wandsbek world white revisited ist eine performative Begehung zwischen Puderzucker und Kattunbleiche, Prachtentfaltung und Brandmarke, Stadtteillegende und Mythenbeschau. Der Rundgang nimmt die heute in Wandsbek gehegten und gepflegten Heimatgeschichten unter die Lupe. Sie folgt den Spuren des global players Schimmelmann und begibt sich ebenso auf die Suche nach versteckten Hinweisen auf die Versklavten und Vergessenen und auch nach denjenigen, die sich gegen das koloniale Unrecht wehrten.
 
Treffpunkt: U1-Bahnhaltestelle Wandsbek-Markt, bei den steinernen Löwen an der
Kreuzung Schlossstraße/Wandsbeker Markstraße (gegenüber Karstadt)
Dauer: ca. 2,5 Std.
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
Infos und Buchungen für Gruppen: info[at]afrika-hamburg.de
auf Wunsch auch in englischer Sprache / book your tour in English
 

 
 
Die Stadtrundgänge können auf Anfrage für Gruppen zu Extra-Terminen gebucht werden.
 
Informationen zu sowie Buchungen von weiteren Rundgängen, performativen Touren und Bildungsurlaub bei den jeweiligen Veranstaltern:
 
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
www.hamburg-postkolonial.de
hamburg-postkolonial@riseup.net
 
afrika-hamburg.de
www.afrika-hamburg.de
info@afrika-hamburg.de
 
Bildungsbüro Hamburg e.V.
www.bildungsbuero-hamburg.de/veranstaltungen
hallo@bildungsbuero-hamburg.de
 
Weitere Angebote und Kontaktadressen s. Jahresprogramm
Hafenrundfahrten, Stadtrundgänge, Fahrradtouren, Bildungsurlaube und Ausstellungen 2023 -
Kolonialismus, Migration und Globalisierung
 
 

 

 

 

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